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Die „Provisionsfrei“ – Lüge

Wie oft siehst du heute in den gängigen Onlineportalen, in der Zeitung oder auf den Immobilienmaklerseiten die Überschrift PROVISIONSFREIE Immobilien? Doch was steckt wirklich dahinter? Ich glaube nicht, dass in der heutigen Zeit noch jemand ohne Entlohnung arbeitet – Du etwa?

Natürlich klingt es extrem verlockend, wenn bei einem tollen Immobilienangebot „provisionsfreifett in der Objektheadline steht. Man freut sich, ein Objekt ergattert zu haben bei dem keine Maklerprovision in Höhe von 3% – 4% fällig ist. Aber wo sind dann die Kosten geblieben? Was man oft nicht weiß, ist, dass die sogenannte Provision einfach auf den Kaufpreis drauf gerechnet wurde. Denn die meisten Verkäufer zahlen nicht freiwillig aus der eigenen Tasche für den Immobilienmakler. So entstehen dann provisionsfreie Immobilien.

Gängige Provisionspraxis

Die bekannte Provisionsaufteilung von 3% Innenprovision, also vom Verkäufer bezahlt und 3% Außenprovision, also vom Käufer zu bezahlen, sind oft nicht so beliebt. Die Variante der Innenprovision, die aber dann auf den Kaufpreis addiert wird, scheint viel beliebter zu sein. Somit zahlst du trotzdem die Provision und sogar oft mehr wie die üblichen 3% – teilweise bis zu 5-6% in der Praxis.

Argumentiert wird hier, dass somit ja der komplette Preis (Kaufpreis + Provision) vom Käufer mitfinanziert werden kann. Somit soll der Interessentenkreis deutlich größer werden und das Objekt schneller verkauft werden. In erster Linie klingt das ja auch nachvollziehbar, aber bei dieser Konstellation wird leider immer die Sicht der finanzierenden Banken vergessen. Doch genau das kann leider dazu führen, dass aufgrund der überteuerten Provisionsgestaltung dein Traum vom Eigenheim platzt.

Wie beurteilt die Bank meine Finanzierung?

Beleuchten wir einmal kurz die Sichtweise der Bank auf die Finanzierung. Die Bank wertet das gewünschte Objekt zu ihren Bedingungen ein. Im Gegenzug dazu hat der Immobilienmakler das Objekt eingeschätzt und dann die Provision oben drauf gerechnet. In den meisten Fällen unterscheiden sich die Objektwerte gewaltig und die Differenz muss häufig aus Eigenmitteln gezahlt werden. Somit sind Eigenkapitalbeträge zwischen 40.000 Euro und 60.000 Euro oder mehr keine Seltenheit. Doch wer hat heutzutage noch solche Beträge auf der hohen Kante? Wir stellen leider fest, dass dies sehr wenige sind.

Provisionsfreie Immobilien sollten erst einmal genau unter die Lupe genommen werden. Im Anschluss daran ist zu empfehlen, dass man sich genau über die Kosten aufklären lässt. Denn die Aussage „Die Provision/Mein Honorar wird vom Verkäufer bezahlt.“ trifft dann wohl doch nicht so ganz zu.

– Miss Real Estate

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